© Yves Tremorin

SÉVERINE BALLON (FR)

Séverine Ballon ist eine in Frankreich lebende Komponistin und Cellistin, die Stücke von Rebecca Saunders, Chaya Czernowin oder Philippe Leroux umsetzt, aber auch selbst etwa für das Schallfeld Ensemble komponiert. Beim Auftakt zum New Salt Festival wird sie eines ihrer mitreißenden Solo-Konzerte spielen, die zwischen Neuer Musik und avantgardistischer Düsternis driften, deren Klänge immer von grandioser Intensität im Cellospiel befeuert werden.

Séverine Ballon (Frankreich, 1980) ist Komponistin und Cellistin. Diese beiden Tätigkeiten befruchten sich gegenseitig in ihrer musikalischen Forschung. In ihrer Arbeit als Interpretin bevorzugt sie die Zusammenarbeit mit Komponisten in der Intimität des musikalischen Schaffens. Sie hat Soli und Konzerte u. a. von Rebecca Saunders, Chaya Czernowin, Mauro Lanza, Philippe Leroux und Francesca Verunelli uraufgeführt.

Sie studierte Komposition an der Musikhochschule Freiburg bei Johannes Schöllhorn und Cello an der Hochschule für Musik in Berlin und Lübeck bei Joseph Schwab und Troels Svane.

Als Gewinnerin des Luc-Ferrari-Wettbewerbs 2019 komponierte sie 2021 die literarische Show Je suis honorée d'être née dans ta tête, die auf Texten von Babouillec basiert. Zu ihren jüngsten Projekten gehören ein Stück für Cello und Elektronik für das Transit Festival (Leuven, 2022) sowie ein Stück für Cello und Klarinette für die Musikerinnen Åsa Åkerberg und Shizuyo Oka (Ensemble Recherche).

Sie hat zwei Originalpartituren für Spielfilme des Regisseurs João Pedro Rodrigues komponiert: L'Ornithologue (2016) und Où est cette rue? (2022), bei dem sie gemeinsam mit João Rui Guerra da Mata Regie führte. Ihr Soloalbum Solitude wurde beim Label Aeon/Outhere veröffentlicht und ihr erstes Album als Komponistin, Inconnaissance, erschien beim Label All That Dust.

An der Académie française in Rom führt sie zwei Forschungsprojekte zusammen, die seit mehreren Jahren parallel laufen: Das erste untersucht das Singen als Erinnerung, Materie und Zustand; das zweite konzentriert sich auf die Begegnung und den Austausch im Rahmen von Musikworkshops, die in Aufnahme- und Wohneinrichtungen für benachteiligte Menschen organisiert werden. Die in diesen Workshops gesammelten Lieder und Geschichten werden ein musikalisches Fresko ergeben, das die Frage aufwirft, was das Singen vom Sprechen unterscheidet.